Landkreis, Städte und Gemeinden wollen kommunale Energieverbräuche und CO2-Emissionen senken
Klimaschutzagentur kleVer startet Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk

Die Klimaschutzagentur des Landkreis Verden (kleVer) hat gemeinsam mit dem Landkreis Verden sowie seinen kreisangehörigen Städten und Gemeinden ein Kommunales Energieeffizienz Netzwerk (KEEN) gestartet. „Die Senkung der Energieverbräuche und des CO2-Ausstoßes, das sind Themen, mit denen sich alle Kommunen noch stärker als bisher beschäftigen müssen“, sagt Landrat Peter Bohlmann auf der Online-Auftaktveranstaltung. „Die kleVer hat als Schnittstelle diese Aufgaben aufgegriffen und bietet in dem Projekt umfassende Energieberatung in Verbindung mit konkreter Umsetzungshilfe an.“
Im ersten Schritt werden in dem vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt für etwa 30 Liegenschaften pro Kommune Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche ermittelt und mit deutschlandweiten Kennzahlen ähnlicher Gebäudeklassen verglichen. Bei auffällig großen Abweichungen schauen die Energieexperten des Kooperationspartners target GmbH aus Hameln genauer hin: Rund 10 Liegenschaften pro Kommune werden ausgewählt, um ein monatliches Energiecontrolling durchzuführen. Schwachstellen werden nicht nur auf dem Papier sondern auch bei Vor-Ort-Begehungen von den Energieberatern erfasst und analysiert. Für jedes Objekt werden Vorschläge erarbeitet, durch welche (gering-)investive Maßnahmen Einsparungen erzielen werden können und wann sich diese rechnen.
„Im Ergebnis erhalten unsere Gesellschafter eine konkrete Prioritätenliste mit Maßnahmen, die umgesetzt werden sollten, um effizient Energie und CO2 einzusparen“, erläutert Janine Schmidt-Curreli, Geschäftsführerin der kleVer. „Aber das ist längst nicht alles. Es wartet ein bunter Strauß an Beratungsangeboten im Wert von 470.000 Euro. Der übliche Eigenanteil von 30 Prozent für die Kommunen entfällt durch die Eigenleistung der kleVer.“
Neben Betriebsoptimierungen, laufenden Kontrollen des Energie- und Wasserverbrauchs und der Erschließung von Energieeffizienz-Potenzialen erhalten die Kommunen auch Fördermittelberatungen sowie Energieberichte, zu deren Aufstellung sie im neuen Klimaschutzgesetz Niedersachsens verpflichtet sind. Zusätzlich sollen jeweils vierteljährliche Treffen der Netzwerkpartner mit impulsgebenden Vorträgen stattfinden. „Der Erfahrungs- und Wissensaustausch wird eine Arbeitserleichterung für die Verwaltungsmitarbeiter bedeuten“, ist sich Schmidt-Curreli sicher. „Schließlich muss das Rad nicht immer neu erfunden werden, warum nicht von den Erfahrungen der Kollegen aus der Nachbargemeinde profitieren?“
Schulungen für Gebäudeverantwortliche und Hausmeister sowie individuelle Beratertage runden das Angebot des KEEN ab. „Wir haben bereits fünf dieser geförderten Netzwerke mit über 40 Kommunen je drei Jahre lang begleitet und verfügen daher über einen großen Erfahrungsschatz. Unser eigenes Wissen konnten wir nicht nur erfolgreich einbringen, soondern auch kontinuierlich vertiefen und erweitern. Die so gewonnen Erfahrungen möchten wir jetzt sehr gerne auch hier nutzen und weitergeben“, sagt Energieberater Jan Norrmann von der target GmbH. „Jetzt freuen wir uns auf die Arbeit im Landkreis Verden und starten bereits nächste Woche mit unseren Vor-Ort-Beratungsterminen, um individuelle Schwerpunkte in den Kommunen festzustecken.“
Hintergrund
Das Kommunale Energieeffizienz-Netzwerk Landkreis Verden wird über die Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums gefördert und läuft von April 2021 bis März 2024. Beteiligt sind der Landkreis Verden, die Städte Achim und Verden (Aller), die Samtgemeinde Thedinghausen, die Gemeinden Dörverden, Kirchlinteln und Oyten sowie die Flecken Landwedel und Ottersberg. Kooperationspartner ist die Klimaschutz- und Energieagentur Landkreis Verden gGmbH – kleVer, Netzwerkmanagement und energietechnische Beratung liegen bei der target GmbH aus Hameln.